Die Pioniere des FSV
Sie waren Enthusiasten und Visionäre

1951, eine Handvoll Enthusiasten will das schier Unmögliche möglich machen und aus dem Nichts in Feldkirchen einen Flugbetrieb errichten. In einem wahren Kraftakt planieren sie innerhalb weniger Monate in einer Moos- und Sumpflandschaft westlich der Stadt Feldkirchen einen Flugplatz und bauen einen Hangar. Bauern der Umgebung spenden Bäume, die die Feldkirchner Flugsportpioniere unter großen Strapazen aus dem Wald holen und verkaufen. Mit dem Erlös werden drei Schulgleiter und vier Segelflugzeuge angeschafft. Das war der Beginn einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte.

Heute präsentiert sich der Flugplatz in seiner vollen Pracht. Schöner und moderner als je zuvor. Hier, am Ostufer des Ossiacher Sees, am idyllisch gelegenen Flugplatz, treffen einander die heimische und die internationale Fliegergemeinschaft, um ihren gemeinsamen Traum zu leben. Den Traum von grenzenloser Freiheit.

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So begann der Traum der Männer von der grenzenlosen Freiheit

PIONIERE LEGEN DEN GRUNDSTEIN
Die Geschichte des Flugsportvereines Feldkirchen-Ossiachersee ist eine bewegte Geschichte von unzähligen Höhenflügen, aber auch von Tiefschlägen. Wahre Pioniere des Flugsports, ursprünglich sieben an der Zahl, legen mit viel persönlichem Einsatz den Grundstein, und Generationen danach bauen darauf auf. Heute präsentiert sich der Flugsportverein modern, sportlich und technisch bestens ausgerüstet als ein "österreichisches Schmuckstück" der Fliegerei!

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Eine Handvoll Pioniere legt in der Moos- und Sumpflandschaft den Grundstein für die Fliegerei in Feldkirchen

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Mehr als ein Stück Acker stand nicht zur Verfügung

IM WANDEL DER ZEIT
Am 4. Juli 1951 wird unter der Bezeichnung "Kärntner Flugsportverband, Segel- und Modellfluggruppe Feldkirchen" der Verein gegründet. Er zählt 7 Mitglieder und der erste Obmann und gleichzeitig auch Fluglehrer ist Anton Augustin, unter dessen Führung in echtem Pioniergeistes grundlegende Aufbauarbeit geleistet wird. In diesen Zeitabschnitt fallen die Vorarbeiten für den Bau des Flugplatzes und des alten Hangars im Jahre 1952 und fliegerisch die Schulung für die Segelflugprüfungen.

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Mit dem Gummiseil wurde von der Gerlitze gestartet – viele Helfer, einer fliegt

ES BEGANN MIT ZIRBEN UND FICHTEN
Aus heutiger Sicht ist es unvorstellbar. Um Geld für den Verein und den Ankauf von Flugzeugen zu bekommen, betteln die Pioniere bei den Bauern um Bäume. Mit Äxten und Sägen gehn sie in die Wälder von Feldkirchen bis Ebene Reichenau, holen die "Baumspenden" und verkaufen sie. Zirben, Fichten, Lärchen, Föhren – alles ist dabei. Mit dem Ertrag ist es ihnen möglich, drei Schulgleiter und vier Segelflugzeuge – davon einen Doppelsitzer – sowie zwei Winden für den Windenschlepp anzukaufen.

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Bis weit hinter Ebene Reichenau wurden die Baumspenden aus den Wäldern geholt

UMBENENNUNG DES VEREINS
Am 21. März 1962 erfolgt die Umbenennung des Vereins auf den Namen "Flugsportverein Feldkirchen/Ossiachersee". In dieser Zeit werden bereits erste Überlandflüge durch Karl Kogler und Helmut Micheler geflogen.

Obmann Augustin legt aus gesundheitslichen Gründen Ende 1962 seine Funktion als Obmann des zurück, Karl Kogler wird zum neuen Obmann gewählt. Damit beginnt der zweite und wohl ereignisreichste Abschnitt in der stürmischen Entwicklung unseres Vereines.

Karl Kogler, bereits seit 1960 im Vorstand tätig, legt gemeinsam mit dem Obmannstellvertreter und Notar Dr. Fritz Spath die heute das Vereinsleben bestimmenden Satzungen unseres Flugsportvereines fest. Weiters werden die Voraussetzungen für den Bau von Piste, Hangar und Kantine geschaffen.

EIN FLUGPLATZ IM MOOS- UND TORFGELÄNDE
Dank Koglers Organisationstalent und dank der Unterstützung aller Mitglieder wird in einer Spanne von zehn Jahren aus einem sumpfigen Moos- und Torfgelände ein leistungsfähiger Flugplatz mit Graspiste, mit Hangar und Kantine. Am 8.12.1979 wurde Walter Karpf, der schon als Kassier im Vorstand tätig war, zum Obmann gewählt. Damit beginntder nächste Abschnitt in unserer Vereinsgeschichte.

Als Nahziel werden die Errichtung eines Signalfeldes und der Bau einer Tankanlage in Angriff genommen.

TOURISMUSMAGNET
In den Jahren 1973 und 1978 werdenvom Flugsportverein Sommerfeste veranstaltet, die rasch zu einem Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Fremdenverkehrsgemeinde Feldkirchen werden. Viele Gäste verbringen ihren Fliegerurlaub in Feldkirchen und sorgen so für oft mehr als 3000 Nächtigungen. Damit ist der Flugplatz für den Feldkirchner Fremdenverkehr zu einwichtiger Wirtschaftsfaktor.

In den Jahren 1968 - 1976 und 1979 werden auf unserem Flugplatz Trainings- und Ausbildungslager des Österreichischen Aero-Clubs durchgeführt. Bei diesen Veranstaltungen erringen unsere Mitglieder ausgezeichnete Plätze.

Bei der Vollversammlung am 26. Jänner 1985 kommt es zur Neuwahl des Vereinsvorstandes. Obmann wird Gerhard Sauli, der die nun schon seit 34 Jahren mit viel Idealismus, hohem persönlichen Einsatz und materiellen Opfern geleistete Aufbauarbeit fortsetzt.

Durch den Umbau der Antriebs- und Auspuffanlage der Robin OE-DFS und durch die Neuanschaffung des Motorflugzeuges OE-KFO mit dem sehr geräuscharmen Porsche-Flugmotor wird eine massive Reduzierung der Lärmbelästigung erzielt. Auch der Motorsegler "Grob 109 G" wird auf einen mit der deutschen Lärm- und Umweltschutzauszeichnung "Blauer Engel" ausgezeichneten Motor umgerüstet. Dieser gewaltige für den Verein nicht leicht verkraftbare finanzielle Einsatz für lärmmindernde Technik ist unter anderem ein Zugeständnis an unsere Nachbarn und Anrainer, Investitionen, die weit über gesetzliche Mindestvorgaben hinausgeht.

Am 9. Feber 1991 wird Heimo Tropper zum Obmann gewählt, der die nächsten 16 Jahre den Verein leitet.

ES GIBT AUCH TIEFSCHLÄGE
Die Bäume wachsen leider nicht in den Himmel, und die erfolgreiche Aufbauarbeit wird jäh durch einen tragischen Unfall unterbrochen. Pilot, Univ. Prof. Prim. Dr. Ernst Tölly, stürzt am 27. Mai 2001 mit drei Passagieren an Bord der „Porsche“ nahe der Simonhöhe in einen Wald. Neben Prof. Tölly sterben zwei weitere Personen, eine 18-jährige Passagierin überlebt mit schweren Verletzungen.

INVESTITIONEN IN DIE ZUKUNFT
Trotz dieses tragischen Ereignisses lassen sich die Mitglieder des FSV nicht entmutigen und arbeiten an der Weiterentwicklung des Flugsportes in Feldkirchen. 2005 wird, um Platz für die Motormaschinen zu schaffen, ein zweiter Hangar sowie eine neue Tankstelle gebaut. Nach Verhandlungen mit angrenzenden Grundstückseignern und der Stadtgemeinde Feldkirchen werden zusätzliche Flächen angekauft, um die Piste in Richtung Norden um etwa 150 Meter zu verlängern. Die Bauarbeiten sollen 2008 abgeschlossen werden. Als Ersatz für die verunfallte Porsche kauft der Verein unter dem neuen Obmann, Ing. Walter Moser, eine Diamond DA-40.

UNSER PERSÖNLICHER DANK
Viele Personen sind am Erfolg unseres Vereines beteiligt und deren Leistungen noch heute den FSV prägen. Einige von ihnen sind nicht mehr am Leben, ihnen werden wir stets ein würdiges Andenken bewahren. Ohne den Gründungsobmann des Vereines, Anton Augustin und dessen Pioniergeist gäbe es keinen Flugsportverein. Erich Seirer, einer der großen Hoffnungsträger des Vereines, verunglückt in Ausübung unseres Sportes bei einem Schleppflug tödlich. Er stößt am 12. August 1970 mit einem Fluggastpiloten zusammen. Notar und Fliegerkollege Dr. Fritz Spath ist maßgeblich am Zustandekommen des für uns so wichtigen Flugplatzpachtvertrages beteiligt. Die fliegerfreundliche Einstellung unseres Altbürgermeisters Oskar Huber macht ihn zum Förderer und Gönner des Flugsportvereines. Ihm und den damaligen Stadt- und Gemeinderäten verdanken wir den Ankauf und die Erschließung des Flugplatzgeländes.

In unseren Dank schließen wir alle ein, die uns bis heute fördern und unterstützen - im Besonderen die Stadt Feldkirchen, das Land Kärnten, unsere Verbände, den Österreichischen AeroClub und nicht zuletzt die vielen kleinen Initiativen, die den Verein zu dem machen, was er heute darstellt.